Fast 25 Jahre war Wolfgang Severin als Landesnachwuchstrainer im Schützensport tätig. Nun gab er den Staffelstab weiter.
Das war ganz nach dem Geschmack von Wolfgang Severin. Und das galt nicht nur für die belegten Brötchen, die Frikadellen und für die durchaus leckere Suppe.
Nein, auch die Blumensträuße und Präsentkörbe nahm Severin – wenn auch ein wenig zurückhaltend – gerne entgegen. All das hatte sich Wolfgang Severin vollends verdient, auch wenn es mit ein paar Wochen Verspätung kam.
Denn immerhin ließ Severin schon Ende Oktober 2023 die Tür letztmals ins Schloss fallen. Die Tür beim Landesschützenverband Mecklenburg-Vorpommern, bei dem der gebürtige Neubrandenburger und frühere Fußballer fast ein Vierteljahrhundert lang hauptamtlich als Landesnachwuchstrainer gearbeitet hatte und nun in den wohlverdienten Altersruhestand verabschiedet wurde.
Und dieser Abschied sollte natürlich nicht geräuschlos stattfinden und schon gar nicht ohne Dankesworte sowie rührenden Abschiedsreden von jahrelangen Wegbegleitern.
So zum Beispiel von Gerd Hamm, immerhin Präsident des Landesschützenverbandes. „Wir haben bislang noch nicht den würdigen Rahmen gefunden, um uns gebührend von Wolfgang zu verabschieden. Nun aber ist er endlich da. Natürlich schwingt da schon jede Menge Wehmut mit, wenn solch ein langjähriger und verdienstvoller Trainer verabschiedet wird. Aber wir konnten die Stelle neu besetzen und wer weiß, vielleicht gibt es ja neue Impulse“, so Hamms Hoffnung.
Die Neue, das ist Ivonne Schartow, auch sie wurde mit Blumen und einem Präsentkorb bedacht und vom Präsidenten, ihrem Vorgänger und Severins Abschiedsgästen herzlich willkommen geheißen.
Der Übergang Severin-Schartow sei schleichend und unkompliziert verlaufen, bestätigten beide beim Vernichten von belegten Brötchen und Frikadellen. Und Schartow, aus Demmin kommend und selbst jahrelang als Sportschützin tätig, hofft natürlich darauf, eine ähnlich erfolgreiche Ära zu erleben wie sie Wolfgang Severin hatte, der auf unzählige Deutsche Meistertitel von Nachwuchsschützen aus MV zurückblicken kann.
„Wichtiger als Meistertitel oder DM-Medaillen sind aus meiner Sicht aber die Kadernominierungen. Um so mehr Schützen wir als Bundes- oder Landeskader haben, um so besser ist es für unseren Landesverband“, stellte Severin klar, der den Job als Landesnachwuchstrainer gerne gemacht hat, auch wenn er natürlich mitbekommen hat, dass sich im Laufe der Jahrzehnte sich so einiges geändert hat im Umgang mit jungen Sportlern.
Es sei schwieriger geworden, den Nachwuchs langfristig für den Schießsport zu begeistern, dieses gelte aber auch für viele andere Sportarten. Komplett von der Schützensport-Bühne wird Wolfgang Severin jedoch auch in Zukunft nicht verschwinden, kann er auch gar nicht, denn immerhin ist der heute 66-Jährige immer noch amtierender Präsident des heimischen Vereins SV Vier Tore Neubrandenburg.
Dort gehörte er im Februar 1990 zu den Mitbegründern des Vier-Tore-Vereins, genauso wie zwei Monate später bei der Gründung des Landesschützenverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Nun, knapp 34 Jahre später, schied er aus eben diesem als Landesnachwuchstrainer aus. Mit reichlich belegten Brötchen, Frikadellen, Blumen und vielen dankenden Worten. Und einer motivierten Nachfolgerin.
Quelle: Nordkurier